Tel Aviv / Israel - bei Studienreisen.de
Entstehungsgeschichte
Die Gründung dieser Stadt ist geschichtlich äußerst interessant. Die schon seit der Antike bestehende Hafenstadt Jaffa wurde den Menschen zu eng. So beschlossen 1909 sechsundsechzig jüdische Familien aus Jaffa, im damals noch unter osmanischer Herrschaft stehenden Palästina, auf einem Stück Land die Siedlung Achusat Bajit zu gründen. Die Parzellen wurden ausgelost. Schon 1910 entstand durch den Zusammenschluss mit anderen Vierteln Tel Aviv. Der Name bedeutet Frühlingshügel. Durch die Ansiedlung vieler Emigranten aus der ganzen Welt entwickelte sich dieser ursprüngliche Vorort Jaffas im damals geschätzten eklektischen Baustil rasant. Über 4.000 Häuser waren es um 1930. Viele auch im Bauhaus-Stil, da auf Grund der Machtergreifung der Nationalsozialisten aus Deutschland stammende Juden, darunter viele Architekten, auswanderten. 1948 wurde der Staat Israel von David Ben-Gurion ausgerufen. Seit 1950 lautet der offizielle Name Tel Aviv - Jaffa.
Tel Aviv heute
Es ist zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum geworden. Kunst, Kultur, Märkte, Restaurants, Cafés, Diskos und Clubs führen dazu, dass man sagt, Tel Aviv ist eine "Stadt, die niemals schläft". Strände mit feinstem Sand und einer tollen Strandpromenade ziehen die Menschen an.
Weiße Stadt
Viele der Häuser aus der Gründungszeit von Tel Aviv wurden so vernachlässigt, dass sie abgerissen werden mussten. Die etwa 1.000 übriggeblieben Häuser wurden renoviert und 2003 zum UNESCO-Welterbe. 2009 wurden sie unter Denkmalschutz gestellt. Da alle Fassaden weiß getüncht waren, erhielt dieser Stadtteil, die damalige Siedlung jüdischer Eiwanderer, den Namen "Weiße Stadt".
Alter Hafen - Farmers Market
Bild: Alter Hafen Tel Aviv
In Tel Aviv gibt es drei Häfen. Einer davon ist etwa 5.000 Jahre alt und nicht mehr in Betrieb. Hier kamen 1938 die jüdischen Flüchtlinge an. Heute ist der "Alte Hafen" eine beliebte Einkaufsmeile mit exzellenten Restaurants. Hier befindet sich der auch bei den Einheimischen beliebte ständige Bauernmarkt Farmers Market. Obst, Gemüse und viele andere Waren werden hier immer frisch, preislich günstig direkt vom Bauern angeboten. Die Markthalle ist täglich geöffnet, der Markt im Freien am Freitag. Ein Besuch auf diesem Markt ist ein Erlebnis für alle Sinne.
Botanische Gärten
Das 32.000 Quadratmeter große Areal gehört zur Universität. Bäume, Blumen und Pflanzen in einer riesigen Vielfalt von weit mehr als 3.000 Arten begeistern jeden Naturfreund. Bei Spaziergängen in Natur und unglaublicher Schönheit findet man ökologische Gärten, Wüstenpflanzen, tropische Pflanzen, Oasen und vieles mehr, und kann dabei die Ruhe genießen.
Tel Aviv Museum - Museum of Art
Dieses Museum besteht seit 1932 und wurde immer wieder erweitert. 1959 mit dem Helena-Rubinstein-Pavillon für zeitgenössische Kunst. Das 2011 eröffnete "Herta and Paul Amir Building" ist selbst ein 19.000 Quadratmeter großes, architektonisches Kunstwerk. Der US-amerikanische Architekt Preston Scott Cohen gewann damit einen Architektenwettbewerb. Ein Skulpturengarten erweitert dieses Museum.
Eretz Israel Museum
Eines der bedeutendsten Museen in Israel ist ein Muss für jeden, der sich für jüdische Geschichte interessiert. Kultur, Volkskunde, traditionelles Handwerk, Ausgrabungen, Mosaikfußböden, Oliven- und Weinpressen, ein Planetarium und mehr ist hier zu besichtigen.
Independence Hall
In dem Museum ist alles über die Gründung Tel Avivs festgehalten. Meir Dizengoff, Ingenieur, Kaufmann, Glasfabrikant aus Palästina und späterer Bürgermeister, erbaute 1932 dieses Haus. Hier wurde 1948 der Staat Israel ausgerufen.
Ben-Gurions Privathaus
ist mit dem angrenzenden Museum eine historische Sehenswürdigkeit, die Ben-Gurion auf vielen Fotos mit Staatsmännern seiner Zeit zeigen. Die riesige Bibliothek ist ebenfalls sehenswert.
Bild: Alte und neue Architektur in Tel Aviv
Deutsche Templer kauften 1871 dieses Sumpfgebiet, legten es trocken und errichteten eine Templer-Kolonie. Nach ihrer Ausweisung war hier von 1948-1955 der erste Regierungssitz Israels. Heute erstrahlen 27 farbige Häuser frisch renoviert im ursprünglichen Glanz mit kunstvollen Keramikböden. Sarona wurde zum größten Denkmalpflege-Projekt. Sarona wurde erst in jüngster Vergangenheit fertiggestellt, trägt wieder den alten Namen, und bietet Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und mehr in toller Atmosphäre.
Oranger Suspendu
Ein 1993 von Ran Moon installierter, hängender Orangenbaum, der aus einem Naturstein-Samen wächst, ist eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit in der Altstadt. Der Baum zeigt Alterserscheinungen, wie auch ein Mensch, und gilt als Denkmal für die letzte Jaffa-Orange aber auch für verlorene Orangenhaine.