Sudan - Studienreisen und Rundreisen
Sehenswürdigkeiten in Sudan
Insel Sai
Die wechselhafte Geschichte des Sudans zeigt sich in den archäologischen Orten des nordostafrikanischen Staates. Naturlandschaften mit Stränden, Tropenwald und Wüste sind reich an vielfältiger Fauna und Flora, und die ethnische Abwechslung der Bevölkerung ist ein weiteres Plus für den Tourismus. Der südliche Teil des Landes bietet eine erstaunliche Vielfalt an ethnischen Gruppen und ein Areal, das dem in den angrenzenden Staaten ähnelt, während die Region an der Ostgrenze zu Äthiopien zu einem Großteil einen gewaltigen Nationalpark bildet.
Natur und Sehenswürdigkeiten beeindrucken
Die Insel Sai ist etwa 5 Kilometer breit und 12 Kilometer lang und somit eine der größten Inseln im nubischen Nil. Die Insel, die zu einem Großteil mit Wüste bedeckt ist, wirkt wie eine Mondlandschaft. Doch an den Ufern des Nils gibt es auch Ackerland. Auf der Insel finden sich bedeutsame Überreste fast aller Zeitalter nubischer Geschichte. Die ältesten Funde auf der Insel stammen aus der Kerma-Zeit. Sai war ohne Unterbrechung besiedelt und bildete während der Pharaonenzeit einen wichtigen Handelsposten. Die Insel Sai, die schon immer ein wichtiger strategischer und geografischer Ort war, enthält alte Überreste der Kerma Kultur, einen ägyptischen Tempel, christliche Siedlungen und eine türkische Festung. Besucher der Insel erreichen Sai am besten per Motorboot und verbinden die Fahrt mit einem schönen Ausflug auf dem Nil. Man sollte allerdings beachten, dass in dieser Gegend auch häufig Nil-Krokodile gesehen werden.
Der Sudan ist noch ein junges Land was die Reisebranche anbetrifft und es gibt hier für Touristen noch vieles zu entdecken.
Bild: Festung auf der Insel Sai
Dschebel Barkal
Dschebel Barkal und die Orte der Napatan-Region umfassen fünf archäologische Stätten auf beiden Seiten des Nils in einem trockenen Gebiet, das als Teil von Nubien gilt. Die Orte (Gebel Barkal, Kurru, Nuri, Sanam und Zuma) repräsentieren die Napatan (900 - 270 v. Chr.) und meroitischen (270 - 350 n. Chr.) Kulturen des zweiten Königreichs Kusch. Dazu gehören Gräber mit und ohne Pyramiden, Tempel, Grabhügel und Kammern, Wohnkomplexe und Paläste. Sie stellen eine architektonische Tradition dar, die die politische, religiöse, soziale und künstlerische Szene des Mittleren und Nördlichen Niltals für mehr als 2000 Jahre (1500 v. Chr. - 6. Jahrhundert n. Chr.) prägte. Die Pyramiden, Gräber, Tempel, Paläste, Grabhügel und Grabkammern in der Wüsten-Grenzlandschaft am Nil sind einzigartig in ihrem Bau und ihrer Technik. Die Überreste mit ihren Kunstwerken und Inschriften zeugen von einer großen antiken Kultur, die nur in dieser Region existierte und blühte. Der Berg Barkal, Sanam und weitere Fundstätten der Umgebung erhielten im Jahr 2003 von der UNESCO den Status Weltkulturerbe.
Der Tafelberg Jebel Barkal im Sudan ist ein heiliger Berg und die Ägypter glaubten, dass ihr Staatsgott Amon in diesem "Heiligen Berg" residierte. Heute wird der Berg nach einem muslimischen Scheich benannt, der in der Nähe des 100 m hohen, flachen Sandsteinfelsens begraben liegt. Der Berg ist eng mit religiösen Traditionen verbunden, da das Grab dieses Scheichs immer noch von den Einheimischen für Segnungen besucht wird.
Die fünf archäologischen Stätten liegen in einer außergewöhnlichen Fluss- und Halbwüstenlandschaft und sind nahezu unberührt von der modernen Entwicklung. Die meisten Pyramiden sind daher noch in ihrer ursprünglichen Form und Höhe erhalten. Das Relief und die Malereien an den Wänden von Tempeln und Grabkammern sind ebenso gut erhalten. Selbst die Denkmäler, die von den Naturgewalten beeinträchtigt wurden, zeigen noch immer ihre ursprünglichen Muster.
Old Dongola
Bild: Old Dongola - Sudan - Kirche der Granitsäulen
Old Dongola ist eine verlassene Ruinenstadt im Sudan und liegt am Ostufer des Nils. Vom vierten bis zum vierzehnten Jahrhundert war Old Dongola die Hauptstadt des makurischen Staates und galt als Ausgangspunkt für Karawanen. Die Bevölkerung zog im neunzehnten Jahrhundert 80 Kilometer zur gegenüberliegenden Seite des Nils und dort entstand das moderne Dongola. Ein polnisches Archäologenteam hat Old Dongola seit dem Jahre 1964 ausgegraben. Es wurden mehrere Bauwerke gefunden. Zusätzlich wurden viele griechische Texte entdeckt, die zu einem Großteil aus dem 8. und 9. Jahrhundert stammen.
Eine alte nubische Hauptstadt
Old Dongola wurde im fünften Jahrhundert als eine Festung gegründet, aber bald entwickelte sich eine Stadt um sie herum. Später mit der Ankunft des Christentums wurde Old Dongola zur Hauptstadt von Makuria und mehrere Kirchen wurden gebaut. Dazu gehören auch die „Alte Kirche“ und das „Gebäude X“, wie die Archäologen die Bauwerke nannten. Beide Gebäude befanden sich außerhalb der Stadtmauern, da die Stadt zu ihrer Blütezeit so sehr angewachsen war, dass das eigentliche Stadtgebiet schon vollständig bebaut war. In der Mitte des 7. Jahrhunderts wurden die beiden Hauptkirchen, wie die Archäologen glauben, bei Schlachten zerstört, aber bald darauf wieder aufgebaut. Baumaterial wurde von der Alten Kirche genommen und verwendet, um die Stadtmauern zu reparieren. Am Ende des siebten Jahrhunderts wurde die „Kirche der Granitsäulen“ über der Alten Kirche errichtet. Die Kirche der Granitsäulen war mit ihren 16 Granitsäulen, von denen jede reich geschmückt war, möglicherweise die Kathedrale von Old Dongola.
Die Blütezeit des alten Dongola war im 10. Jahrhundert. Zu dieser Zeit gab es außerdem mindestens zwei Paläste und ein beeindruckendes Kloster auf der Nordseite der Stadt. Die Bewohner der Stadt waren wohlhabend. Viele Häuser waren komfortabel ausgestattet und die Besitzer besaßen eigene Badezimmer und wunderschöne Wandmalereien.
Tempelanlage von Soleb
Der Tempel von Soleb ist für viele Sudan-Urlauber der Höhepunkt der Reise zwischen Dongola und Wadi Halfa. Der Tempel ist heute eine archäologische Fundstätte und wurde im 14. Jahrhundert v. Chr. von Amenophis III. erbaut. Es war der gleiche Pharao, der auch Luxor in Ägypten erbauen ließ und die Formgebung und die Schnitzereien sind sehr ähnlich. Der Tempel verfügt über Grabkammern und eine Säulenhalle, die aus massiven Säulen mit kunstvollen Reliefschnitzereien besteht.
Der Tempel von Soleb ist eine nubische Version des Großtempel des ägyptischen Pharaonenreiches, dessen Säulen an den Luxor Tempel erinnern. Es ist der schönste ägyptische Tempel vom ganzen heutigen Sudan, Zeugnis des neuen ägyptischen Reiches. Der große Tempel aus Sandstein wurde unter Amenophis III. errichtet, der etwa von 1380 bis 1340 v. Chr. regierte. Es ist der südlichste bekannte Tempel von diesem Pharao. Die Tempelanlage war dem Gott Amun-Re und dem Herrscher selbst geweiht und war mit vielen Hieroglyphen und Reliefs verziert.
Wer den Tempel besuchen möchte, sollte die Hilfe eines guten Reiseleiters nutzen. Diese geschulten Antik-Experten verstehen es, die Fundstätten durch ihre Erzählungen und Berichte lebendig zu machen, überraschende Parallelen zu ziehen und erstaunliche Zusammenhänge herzustellen. Davon abgesehen bietet eine Reise in den heutigen Sudan genügend Zeit, um neben den archäologischen Orten auch das heutige Nubien und seine Bewohner kennenzulernen.