Serbien - Studienreisen und Rundreisen
Sehenswürdigkeiten in Serbien
Derdap-Nationalpark
Der Derdap-Nationalpark in Serbien ist von Touristen noch weitgehend unerschlossen und deshalb ein Geheimtipp unter Naturfreunden. Die größte Flussklippenlandschaft Europas, an der Donau und der Grenze zu Rumänien gelegen, bietet atemberaubend schöne Landschaften. Der Flusslauf ist von riesigen Bergmassiven umgeben und durchfließt somit tiefe Schluchten.
Natur und Kultur
Die Besonderheit des Parks ist seine einzigartige Mischung aus Natur und Kultur: Einerseits gibt es eine große Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten hier zu finden, darunter Braunbären, Luchse und Wölfe. Gleichzeitig kann man entlang des Flusses zahlreiche historische Bauten und archäologischen Stätten bewundern. Dazu zählen die rund 8.000 Jahre alte Brücke Lepenski Vir, die Tabula Traiana (eine aus der Römerzeit stammende Gedenktafel) oder die Festung Golubac, die früher ein Kloster war.
Bukd; Djerdap - Festung Golubac
Eisernes Tor
Im Grenzgebiet gelegen ist ebenfalls der 1972 von Menschenhand geschaffene Stausee ‚eisernes Tor‘, der in etwa halb so groß wie der Bodensee ist. Er wurde als Gemeinschaftsprojekt zwischen Rumänien und dem ehemaligen Jugoslawien errichtet und soll zukünftig ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat bilden. In der Stadt Kladovo wird der See zur Stromerzeugung genutzt.
Die hier ansässigen Menschen leben größtenteils vom Fischfang und der Landwirtschaft. Besonders schön ist eine Reise im Herbst, wenn sich die Blätter bunt färben und die Natur an den ‚Indian Summer‘ in Kanada erinnert
Davolja Varos
Die Teufelsstadt Đavolja Varoš in Serbien
Mystischer Ort: Die "Teufelsstadt" Đavolja Varoš
Eines der faszinierendsten Naturwunder Serbiens ist die sogenannte "Teufelsstadt" Đavolja Varoš. Im Radan-Gebirge, südöstlich von Kuršumlija ragen rund 200 Erdpyramiden in die Höhe, die auf kurios anmutende Weise von je einem Stein gekrönt werden. Jeder Serbe kennt das Areal, einmal hier gewesen zu sein ist ein Muss. Wenn der Wind um die zwischen 2 und 15 Meter hohen Säulen pfeift, erzeugt er heulende und quietschende Geräusche, die von den Einheimischen als Schreien oder Wehklagen gedeutet wurden. Entsprechend hat die serbische Sagenwelt zahlreiche Erzählungen um die Entstehung der Säulen gesponnen. Unter anderem wird erzählt, die Erdpyramiden seien eine Hochzeitsgesellschaft, die als Bestrafung für ihre Sünden versteinert worden sei.
Ein geologisches Naturwunder
Die Wirklichkeit ist kaum weniger spektakulär: Erosion durch Wind und Niederschlag haben die Erdpyramiden entstehen lassen. Im Verlauf von Jahrhunderten wurde das weiche Erdreich abgetragen – nur dort nicht, wo die bis zu 100 Kilogramm schweren Steine die Erde zusammengedrückt und damit verfestigt hatten, und wie ein Dach vor den Einflüssen der Elemente schützten.
Neben den Erdformationen hält das Areal noch ein weiters Naturphänomen bereit: Zwei außergewöhnlich eisenhaltige Quellen treten aus dem Erdreich, deren vom Eisen rot gefärbtes Wasser seinerseits als "Teufelswasser" bekannt ist. Unter den Einheimischen hält sich der Glaube, dass der Genuss des Wassers – von dem offiziell abgeraten wird – heilende Wirkung habe.
Besuchsmöglichkeiten und Anreise
Über all das informiert die Besucher auch das Informationszentrum am Eingang des Areals. Das Naturwunder selbst lässt sich ganzjährige und am besten entlang der gut ausgebauten Wanderwege erkunden, deren Beschreiten etwa drei Stunden in Anspruch nimmt. Regelmäßig werden auch Führungen angeboten.
Đavolja Varoš steht bereits seit 1959 unter Schutz und wurde 1995 vom serbischen Staat in den Rang eines Naturdenkmals erhoben. Wenige Kilometer entfernt befindet sich ein Hotel, daneben ist Đavolja Varoš über die Straßen von Belgrad und Niš aus gut zu erreichen. Wer sich auf einer Reise oder Studienreise in Serbien aufhält, sollte einen Besuch dieses sagenumwobenen Naturwunders fest einplanen.
Uvac
Der Uvac ist 119 km lang und ein Fluss im Südwesten Serbiens. Das Gewässer entspringt in der südwest-serbischen Gebirgsregion Pešter auf der Sjenica-Ebene und mündet in die Lim in Bosnien-Herzegowina. In der Gegend um den Ort Rastoke gleicht der Fluss einem Labyrinth aus Nebenflüssen, Abzweigungen und Seen.
Wer den Uvac vom Boot aus erkunden möchte, sollte seine Tour in Rastoke beginnen. Hier befindet sich ein Damm und ein Häuschen, das als Bootsanleger und Restaurant dient. Die dort arbeitenden Tour-Guides sprechen Serbisch und Spanisch. Die Guides sind auf dem Fluss sehr erfahren und schon bald ist man mitten in wunderschöner Natur und von Ruhe umgeben. Die Gegend um den Fluss sieht menschenleer aus, dennoch entdeckt man manchmal Spuren von Besiedlung. Mal sind es verlassene Häuser, Ställe oder zeltende Urlauber. Doch je weiter man sich auf dem Fluss vorwärts bewegt, desto einsamer wird die Landschaft. Diese ist sehr ursprünglich und wunderschön. Der Fluss zählt zum Naturschutzgebiet Uvac, das ein riesiges Vogelschutzgebiet ist. Die größte Attraktion sind die Gänsegeier mit einer Flügelspannweite von bis zu 3 Metern und die man im Uvac Canyon an den hohen Kalksteinfelsen kreisen sehen kann.
Der ideale Ausgangspunkt für die Erkundung des Uvac ist die kleine Stadt Nova Varos. Hier gibt es ausreichend Unterkünfte und alles, was man sonst noch braucht. Man muss nichts reservieren, sondern kann einfach hinfahren und spontan nachfragen. Informationen über die Umgebung und den Fluss Uvac gibt es im Büro des Naturschutzgebietes in Nova Varos. Die Bootstouren starten in Rastoke um 9 Uhr morgens oder um 14 Uhr nachmittags. Dorthin kommt man am einfachsten mit dem eigenen Auto. Die Fahrt von Nova Varos nach Rastoke dauert ca. 30–40 Minuten. Die Bootstouren selbst dauern 4–5 Stunden und kosten ca. 10 Euro pro Person. Auch hier ist es eher unnötig, vorher zu buchen. Es ist ausreichend, rechtzeitig in Rastoke zu sein und dort nachzufragen.
Tara Nationalpark
Der Tara Nationalpark zählt zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten des westlichen Balkans, gilt hierzulande jedoch noch als Geheimtipp. Das Tara-Gebirge befindet sich im äußersten Westen Serbiens nordwestlich des Zlatibor-Gebirges und reicht bis zum Fluss Drina, der in diesem Gebiet die natürliche Grenze zwischen Serbien und Bosnien bildet.
Bild: Drina - Hütte am Fluss - Tara Gebirge
Beeindruckende Zahlen
1981 wurden 19.200 Hektar des 22.000 Hektar großen Tara-Gebirges zum Nationalpark erklärt. 75 Prozent des Parks sind bewaldet, der gesamte Baumbestand beläuft sich auf mehr als drei Millionen. Auf einer durchschnittlichen Höhe von 1.000 bis 1.200 Metern über dem Meeresspiegel herrscht eine erstaunliche Vielfalt an Flora und Fauna. Von den über 1.150 gezählten Pflanzenarten sind 76 endemisch. Die schlanke, bis zu 40 Meter hohe und bis zu 200 Jahre alte „Omorika-Fichte“ wächst nur hier und wird deshalb auch als „Serbische Fichte“ bezeichnet. 19 Fischarten, 115 Schmetterlingsarten und mehr als 140 Vogelarten haben im Nationalpark ihr Zuhause.
Bewegte Geschichte
Der Kozji Rid ist mit 1.591 Metern der höchste Gipfel des Parks, der auch kulturell bedeutsame Sehenswürdigkeiten birgt: Die Geschichte des am Fluss Raca und am Fuß des Gebirges erbauten Klosters Raca reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Es wurde vom serbischen König Stefan Dragutin gestiftet und im Laufe der Jahrhunderte mehrmals zerstört und wieder errichtet. Während der türkischen Belagerung bewahrte das Kloster wichtige orthodoxen Schriften und fertigte in einer zwei Kilometer entfernten Schreibschule Kopien davon an. Der Tourismus hat im Tara-Gebirge eine lange Tradition. Das Klima gilt bei einigen Blut- und Lungenkrankheiten als heilungsfördernd.
Drvengrad
Drvengrad (670 Meter ü. d. M.) liegt im Zlatibor-Gebirge im Westen Serbiens an der Grenze zu Bosnien unweit des Ortes Mokra Gora. Das Dorf geht auf den Film „Das Leben ist ein Wunder“ des Filmregisseurs Emir Kusturica zurück. Es wurde als Kulisse für den Film errichtet, wird seit dem Ende der Dreharbeiten jedoch anderweitig genutzt und nach und nach erweitert. Kusturica lebt selbst bisweilen in dem von ihm entworfenen Dorf, das eine skurrile Sehenswürdigkeit darstellt und 2005 mit dem „European Prize for Architecture Philippe Rothier“ ausgezeichnet wurde.
Kusturica wollte mit dem Projekt beweisen, dass Tourismus auch in Serbien funktionieren kann. Der Beweis ist geglückt, denn mittlerweile handelt es sich um einen touristischen Anziehungspunkt in der gebirgigen Region, der eine Vorstellung davon erlaubt, wie hier früher gelebt wurde. Drvengrad (deutsch: „Holzstadt“) besteht ausschließlich aus Holzhäusern, weist eine Kirche, eine Galerie, einen Souvenirladen, ein Restaurant, ein Café sowie Kusturicas Wohnhaus und mehrere Gebäude auf, die über modern ausgestattete Hotelzimmer verfügen und meistens gut gebucht sind. Die Straßen- und Namen der Plätze sind Referenzen Kusturicas an seine Idole, sie heißen „Joe Strummer Street“, „Bruce Lee Street“ oder „Nikola Tesla Square“. Die Hauptstraße wurde nach Ivo Andric und das unterirdische Kino wurde nach Stanley Kubrick benannt.
Jährlich im Januar wird das „Internationale Film- und Musikfestival Küstendorf“ ausgerichtet, in dessen Rahmen das Goldene, das Silberne und das Bronzene Ei verliehen werden. 2009 war Jim Jarmusch, 2010 war Johnny Depp der Hauptgast. Das Festival dient der Begegnung und der Diskussion, vor allem aber der Förderung des künstlerischen Nachwuchses. Drvengrad trägt auch den Namen Mecavnik, da es sich auf dem gleichnamigen Hügel befindet. Überdies wird das Dorf aufgrund eines Wortspiels Küstendorf bzw. Kustendorf genannt: Einerseits wird damit darauf angespielt, dass es aufgrund seiner Künstlichkeit unwirklich, surreal und fremd anmutet und demnach wie die Küste einer (utopischen) Insel überraschend mitten im Gebirge auftaucht, andererseits lautet der Spitzname Kusturicas schlicht „Kusta“.
Kalemegdan
Der Kalemegdan ist sowohl der größte Park als auch das bedeutendste historische Denkmal von Belgrad, der Hauptstadt Serbiens. Er befindet sich nordwestlich des Stadtzentrums auf einem 125 Meter hohen Felsplateau. Das Gelände des Kalemegdan umfasst die Festung Belgrad sowie den kleinen und den großen Park. In der Festung und in den Parks befinden sich zahlreiche Büsten und Statuen serbischer Künstler. Weithin sichtbar ist die Statue des Siegers, erschaffen vom Bildhauer Ivan Meštrović, die samt ihrem Postament eine Höhe von 14 Metern aufweist. Das Areal beherbergt das Jagd- und Forstmuseum, das Militärmuseum und den Pavillon für Kunst - ein vielseitiges Ziel von Studienreisen in die Region Belgrad. Innerhalb der Festung befindet sich die Rosenkirche, eine serbisch-orthodoxe Kirche, die der Gottesmutter Maria geweiht ist. Mehrere Restaurants, ein Kinderspielplatz und der Belgrader Zoo runden das touristische Angebot ab.
Die zwei größten serbischen Flüsse auf einen Blick
Bemerkenswert ist der Ausblick vom Kalemegdan, für den allein sich schon die Reise nach Belgrad lohnt. Hier mündet der Fluss Save in die Donau; zwei blaue Bänder, die von grünen Uferstreifen gesäumt sind. Der Blick fällt auf die Große Kriegsinsel, ein Naturschutzgebiet, das der heimischen Vogelwelt als Zufluchtsort dient. Dahinter erstrecken sich die Weiten der Pannonischen Tiefebene. Völlig anders präsentiert sich das Panorama von Neu-Belgrad mit seinen modernen Wohn- und Geschäftshochhäusern.
Sehenwerte Städte in Serbien bereisen
Hier finden Sie Studienreisen und Rundreisen durch die Metropolen des Landes Serbien