Kosovo Studienreisen
Sehenswürdigkeiten in Kosovo
Patriarchenkloster Peć
Bild: Koster Pec
Das berühmte Patriarchenkloster Peć zählt seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe und liegt ca. 1 km westlich der Stadt Peja. Das Kloster gilt als Juwel der serbischen Geschichte und beherbergt zahlreiche Kunstschätze von unschätzbarem Wert sowie bedeutende Gräber und Schreine, welche bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Aus diesem Grund zählt das Kloster bis heute zu den heiligsten Orten der serbisch-orthodoxen Kirche.
Die ursprüngliche Optik des Klosters wurde 2009 durch Bischof Artemije drastisch verändert. Er ließ das Kloster rot anstreichen und einige Ornamente an der Klosterfassade verändern. Dieser Eingriff wurde nicht nur von den lokalen Denkmalschutzbehörden, sondern auch von der UNESCO scharf kritisiert.
Geschichte des Klosters
Die Gesichte des Patriarchen Klosters Pec reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als ein neuer Standort für das serbische Erzbistum gesucht wurde. Nachdem ein geeignetes Grundstück in der Nähe der Rugova-Schlucht gefunden war, begann man noch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts mit dem Bau einer Apostelkirche. Über die Jahrhunderte folgten zahlreiche Ergänzungen wie z.B.: die Demetriuskirche. Im 16. Jahrhundert wurden die einzelnen Gebäude dann zu einem Komplex zusammengefasst und bilden seitdem eine geschlossene Einheit.
Zugang zum Kloster
Aufgrund der politisch immer noch recht instabilen Lage im Kosovo ist der Zugang zum Kloster bestens geschützt. Zudem werden von der örtlichen Polizei bzw. der KFOR umfassende Ausweiskontrollen durchgeführt, bevor Touristen zum Kloster vorgelassen werden.
Sinan-Pasha-Moschee
Bild: Altstadt von Pizren
Die Sinan-Pasha-Moschee in Prizren
Im Südosten von Serbien liegt die Teilregion des Kosovo, die 2008 ihre Unabhängigkeit und Existenz als demokratische Republik erklärt hat. In deren mit Montenegro und Albanien gebildeten Dreiländereck liegt die Stadt Prizren. In der belebten Fußgängerzone ihrer Altstadt, unweit des Ufers der Bistrica, ragt weithin sichtbar ein 42 m hohes Minarett in die Höhe, das den Standort der Sinan Pasha Moschee, eines Wahrzeichens der Stadt markiert.
Kosovos größtes islamisches Gotteshaus
Die Moschee stellt ein bedeutendes Kulturdenkmal der osmanischen Ära dar. Wenn Sie auf Ihrer Reise in den Kosovo Pizren besuchen, auch als Teilnehmer einer Studienreise, sollten Sie diese Sehenswürdigkeit nicht verpassen. Erbaut wurde sie in den ersten 15 Jahren des 17. Jahrhunderts auf einem quadratischen Grundriss. Für ihren Bau sollen Mauerreste der zerstörten Erzengelkirche sowie Teile ihres plastischen Schmucks Verwendung gefunden haben. Der Eingangsbereich besteht aus einer von vier Säulen getragenen Vorhalle, die nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder errichtet wurde. Die blaugraue Trompenkuppel ruht auf einem Tambour, einem achteckigen Architekturelement. Zwischen 2007 und 2011 wurde die Moschee komplett restauriert.
Der Innenraum des osmanischen Bauwerks
Wenn die Sinan Pasha Moschee nicht gerade als Gebetsraum genutzt wird, kann ihr Innenraum mit Rücksicht auf die Kleiderordnung jederzeit besucht werden. Ihr Fußboden ist von roten, gemusterten Teppichen bedeckt. Die Decke des Betsaales und die darunter befindlichen Halbbögen sind mit farbenfrohen Ornamenten verziert, die aus dem 19. Jahrhundert stammen. Auch seine mit Nischen ausgestatteten Wände sowie die Gebetsnische und die Minibar fügen sich harmonisch in die Gestaltung des Innenraums dieser alten, von den Osmanen erbauten Moschee ein.
Erwähnenswert ist ein in die Außenanlage integrierter weißer Pavillon, der die Möglichkeit zu einer rituellen Fußwaschung bietet.
Prishtina
Prishtina ist die größte Stadt und die Hauptstadt des Kosovo. Die Großstadt hat etwa 200.000 Einwohner und gilt als das kulturelle, politische und wirtschaftliche Zentrum der Gegend. Prishtina ist reich an touristischen Anziehungspunkten und Sehenswürdigkeiten, zu denen auch Denkmäler und architektonisch eindrucksvolle Gebäude zählen. Einige historisch wichtig Bauwerke wurden während des Krieges leider beschädigt und erstrahlen daher nicht mehr in ihrem alten Glanz. Dies trifft besonders auf die Gebäude zu, die während des Osmanischen Krieges gebaut wurden. Eine beliebte historische Touristenattraktion, die trotz der schweren Zerstörungen zum Teil erhalten geblieben ist, ist die Llap-Moschee außerhalb des Stadtzentrums. Diese Moschee ist eines der ältesten Baudenkmäler und stammt aus dem Jahre 1470. Sie ist durch einen Stalaktiten-förmigen Dachaufbau gekennzeichnet. Im Kosovokrieg 1999 wurde die Moschee durch Brandstiftung größtenteils zerstört, ist jedoch inzwischen wieder renoviert
Das Leben ist vielfältig und bunt geworden in Prishtina. Dafür sorgen die modernen Bars, Restaurants und gemütlichen Cafés, in denen sich überwiegend die jungen Leute treffen. Prishtina ist eine jugendliche Stadt, zwei Drittel der Einwohner sind jünger als 30 Jahre. Von der jungen Bevölkerung leben nicht nur die Bars, Diskotheken und Restaurants. Auch der Handel steht im Zentrum der Jugend, stylische Geschäfte und trendige Läden bieten ihre Waren an.
Im Stadtzentrum von Prishtina lädt der Boulevard Nënë Tereza zum gemütlichen Spaziergehen ein. Die großzügige Fußgängerzone ist Mutter Teresa, der berühmtesten Albanerin, gewidmet und ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Die Einwohner der Stadt, aber auch viele Touristen bevorzugen das Café Dit’e Nat’ oder das Restaurant „Soma“. Auch die Taverna „Sofra Bezi“ ist einen Besuch wert, wenn man einen gemütlichen Ort sucht, um traditionelles albanisches Essen zu probieren. Wenn die hier regelmäßig auftretenden Sänger zum Mikrofon greifen, verwandelt sich der Platz zwischen Tischen und Stühlen in eine Tanzfläche. Etwas gehobener, aber immer noch sehr günstig, ist das Tiffany. Hier serviert man zartes Kalbfleisch an Ei und Joghurt, knackigen Salat und warmes Pita Brot aus dem Holzofen.
Prizren
eine Grenzstadt im Kosovo
Wer die Stadt Prizren im Süden des Kosovo besucht, der betritt dort geschichtlichen Boden. 180.000 Menschen leben hier am Fuße des Sar Planina und unweit des Grenzübergangs zu Albanien. Prizren war in der Ära der Osmanen im 15. Jahrhundert ein wichtiger Knotenpunkt für den Handel auf dem Balkan. Dass der Ort sich auch zu einem kulturellen Zentrum entwickelte, zeigt sich in den zahlreichen historischen Bauten der sehenswerten Altstadt. Nahe der Sinan-Pascha-Moschee, die in jüngster Zeit renoviert wurde, präsentieren sich in der Altstadt etliche Gebäude so, als hätte es hier niemals einen Krieg gegeben.
Eine Kathedrale als Weltkulturerbe
Mehrheitlich bekennen sich die Einwohner von Prizren zum muslimischen Glauben. Viele von ihnen haben albanische Wurzeln, doch es leben hier auch Bosniaken, Türken und Roma. Von der UNESCO zum Weltkulturerbe geadelt wurde die Serbisch Orthodoxe Kirche. Bogorodica Ljeviska ist mit "Gottesmutter-Kirche" zu übersetzen. Ihre griechischen Fresken unter den fünf Kuppeln sind über sechshundert Jahre alt und gut erhalten. Einziges katholisches Gotteshaus von Prizren ist die Kathedrale "Unserer lieben Frau von der immerwährenden Hilfe". Sie stammt aus dem Jahr 1870 und entstand auf Betreiben westeuropäischer Kaufleute, die sich in dieser Stadt ansiedelten.
Über Prizren thront die Festung
Ein fotogener Blickfang ist die Osmanische Steinbogenbrücke, die sich über den Fluss Lumebardh spannt und nach Ansicht der Wissenschaftler im 15. Jahrhundert errichtet wurde. Eine Flut zerstörte sie im Jahr 1979 komplett, doch wenig später wurde sie wieder aufgebaut. Über Prizren thront die Kalaja Festung, eine Burg aus dem Mittelalter, die derzeit mit ausländischer Hilfe restauriert wird und zu der künftig ein Sessellift führen wird. Dort haben Archäologen unlängst Spuren aus der Bronzezeit gefunden. Die Stadt im Kosovo leistet sich außerdem ein Archäologisches Museum, das in einem historischen Badehaus aus dem Jahr 1498 untergebracht ist. Die dort ausgestellten Exponate geben Aufschluss über die Entwicklung der Stadt von der Bronzezeit bis in die Gegenwart.