Kirgistan Studienreisen
Sehenswürdigkeiten in Kirgisistan
Bishkek
kirgisische Stadt mit vielen Namen
Kaum eine andere Hauptstadt der Welt hat so oft ihren Namen gewechselt wie die Metropole Kirgistans. Das heutige Bishkek - das auch als Bischkek auf den Landkarten verzeichnet ist - hieß bei der Gründung im Jahr 1825 noch "Pischpek". So, wie eine Festung kirgischer Stämme. Als diese von russischen Soldaten erobert wurde, wechselte sich erneut die Bezeichnung des damals noch kleinen Dorfes: Frunse. Ein Wort, das der moldawischen Sprache entliehen wurde und so viel bedeutete wie "Grünes Blatt". Denn dies war ein Ort im Grünen, und daran hat sich bis in die heutige Zeit kaum etwas verändert. Bishkek ist eine Oase in den Weiten Kirgistans, und der Name der Stadt erinnert an die saure und fermentierte Stutenmilch, die wohl alle Menschen des Landes lieben.
Hofbräuhaus und ein deutscher Bäcker
Heute ist Bishkek eine ebenso überschaubare wie moderne Stadt. Historische Bauten sucht man hier vergeblich, doch die Architektur der Häuser ist ansprechend. Und es gibt dort sogar ein Hofbräuhaus, wo nicht nur zum Oktoberfest Weißwürste und deutsches Bier verkostet werden und auch eine deutsche Bäckerei mit Schwarzwälder Kirschtorte und Brot aus Roggen. Die Hauptstadt des Landes, das über die größten Walnusswälder der Welt verfügt, wird von rund 700.000 Menschen bewohnt. Die meisten Straßen werden gepflegt und sie sind vor allem breit, und die kleinen Kanäle, die man "Aryks" nennt, führen zu allen Zeiten Wasser. Maulbeerbäume und Pappeln spenden Schatten.
Der Duft der Garküchen im Basar
Die Seen im Stadtgebiet von Bishkek wurden künstlich angelegt und werden von Eichen gesäumt. Die wenigen Überreste aus dem Mittelalter und der Gründerzeit sind allerdings in einem bedauernswerten Zustand und verfallen mehr und mehr. Sehenswert ist das Kunstmuseum, das Museum der bildenden Künste und das Historische Museum. Eine überregionale Bedeutung erlangte das Kirgisische Staatliche Opern- und Ballett-Theater. Vom Duft der Garküchen werden Besucher bei einem Bummel durch den Osch-Basar mit seinem großen Angebot an Früchten, Gewürzen und Honig begleitet.
Burana Turm
Vor schneebedeckten Gipfeln und über den Baumkronen erhebt sich der alte und beeindruckende Burana Turm, der bis heute eine der bedeutendsten historischen Stätten Kirgisistans ist. 70 km von Bischkek und 12 km von der Stadt Tokmok entfernt, ist der Burana Turm der einzige Überrest der antiken Stadt Balasagun. Einst Teil des Karakhaniden-Kaganats, das zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert existierte, wurde Balasagun im Jahr 1218 von den Mongolen geplündert. Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt zerstört und in Trümmern hinterlassen. In den 1900er Jahren begannen die Russen, den Turm auseinanderzunehmen, indem sie seine Ziegelsteine für den Baubedarf von Häusern verwendeten. In den 1970er Jahren begann ein Restaurierungsprojekt und half bei der Wiederherstellung des ehrwürdigen Minaretts.
Der Burana-Turm wurde ursprünglich auf einer Höhe von 44 Metern errichtet, doch nachdem er sowohl dem Krieg als auch den Naturgesetzen in Kirgistan zum Opfer gefallen war, ist er heute nur noch 25 Meter hoch. Dennoch ist es auf jeden Fall einen Besuch wert und kann leicht als Tagesausflug von Bischkek aus besucht werden. Dieses beispiellose Minarett befindet sich in einer absolut atemberaubenden Lage, umgeben von den Tian Shan Bergen und goldenen Feldern. Für geringes Kleingeld können Besucher die steile, spiralförmige Treppe erklimmen und den sensationellen Ausblick über die weite Landschaft genießen. Wer einigermaßen fit ist und aufpasst, sollte keine Probleme damit haben, nach oben zu gelangen.
Neben dem Minarett fungiert das gesamte Gelände als Freiluftmuseum mit Hunderten von Balbalen und in Stein gearbeiteten Felsbildern, die in der Gegend verteilt sind. Ein Balbal ist ein Grabstein, der von den Türken benutzt wurde, als sie vor Jahrhunderten durch Zentralasien reisten. Das Herumwandern zwischen den unterschiedlichen Felsblöcken mit Malereien und Schnitzereien ist für Besucher während einer Studienreise in Kirgisistan eine interessante Erfahrung
Tal Skaska
Bild: Skazka Canyon
Am südlichen Ufer des Issyk-Kul-Sees, etwa 4 Kilometer vom Dorf Tosor entfernt, befindet sich ein ungewöhnlicher Ort – Skazka, der Märchen-Canyon. Die Schlucht in Kirgistan wurde so wegen ihrer bizarren Felslandschaft benannt, die seit vielen Jahren vom Wind in fabelhafte Skulpturen und Formationen verwandelt wurde. Einige Formationen in "Skazka" wurden nach ihrer Ähnlichkeit mit bekannten Objekten benannt. Zum Beispiel wird eine Reihe von Bergzügen in der Schlucht wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Chinesischen Mauer auch "Chinesische Mauer" genannt. Die Berge zeigen darüber hinaus auch Statuen eines Nilpferds, einer Schlange, eines Drachen, eines schlafenden Riesen und sogar von ganzen Burgen. Da die verschiedenen Steine erstaunliche Farben haben, sind die Felsenstatuen nicht nur aufgrund ihrer ungewöhnlichen Formen, sondern auch wegen der magischen Farben bekannt.
Aus rotem Sandstein haben sich im Skazka-Canyon bizarre Formen gebildet. Besucher können während einer Wanderung überall durch Gucklöcher schauen, Türmchen und Türme bestaunen und versteckte Ecken und Winkel entdecken. Die Natur hat eine chinesische Mauer aus Sandstein gebildet, die sich durch den gesamten Canyon zieht. Trittsichere und schwindelfreie Touristen können sich auch darüber laufen. Doch auch von unten ist sie beeindruckend. Ein besonderes Highlight aber sind die bunten Berge: Sie leuchten in den Farben, die man sonst nur aus den Herbstmonaten kennt: Das Farbspektrum reicht von Gelbtönen über Rot bis hin zu dunklen Ocker- und Brauntönen. Mit ein wenig Fantasie sieht man Elefanten, Riesen, Nashörner und Gespenster in den Bergformationen. Es gibt zwar keine richtigen Pfade im Fairy Tale-Canyon, doch gerade das macht den besonderen Reiz dieser Gegend aus. Man hat hier die Möglichkeit in einer noch fast unveränderten bizarren Landschaft herumzuspazieren und traumhafte Fotoaufnahmen zu machen.
Yssykköl See
Der Yssykköl See liegt im nördlichen Tian Shan-Gebirge im östlichen Kirgisistan. Issyk-Kul bedeutet in der Kirgisischen Sprache "warmer See"; obwohl er von schneebedeckten Gipfeln umgeben ist, friert er nie zu. Der Issyk-Kul-See ist 182 Kilometer lang, bis zu 60 Kilometer breit und hat eine Fläche von 6.236 Quadratkilometern. Damit ist er der zweitgrößte Bergsee der Welt hinter dem Titicacasee in Südamerika. Über 118 Flüsse und Bäche fließen in den See; die größten heißen Djyrgalan und Tyup. Der Yssykköl See liegt auf einer Höhe von 1.607 Metern und erreicht eine Tiefe von 668 m.
Bild: Issyk-Kul See Kirgistan
Während der Sowjetzeit wurde der See zu einem beliebten Urlaubsort mit zahlreichen Sanatorien, Pensionen und Ferienhäusern an seinem Nordufer, von denen sich viele in und um die Stadt Cholpon-Ata konzentrierten. Diese erlebten nach der Auflösung der UdSSR schwere Zeiten. Doch werden die Hotelkomplexe inzwischen renoviert und einfache private Bed & Breakfast-Unterkünfte für eine neue Generation von Gesundheits- und Freizeitgästen eingerichtet. Die Stadt Karakol ist der Verwaltungssitz der Issyk-Kul-Region in Kirgisistan. Sie liegt in der Nähe der Ostspitze des Sees und ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung. Sein kleiner alter Ortskern enthält eine beeindruckende Holzmoschee und eine hölzerne orthodoxe Kirche, die zu Sowjetzeiten als Stall genutzt wurde.
Karakol
Karakol ist die viertgrößte Stadt in Kirgisistan, in der Nähe der östlichen Spitze des Issyk-Kul-Sees. Die Stadt liegt etwa 150 Kilometer von der kirgisisch-chinesischen Grenze und 380 Kilometer von der Hauptstadt Bischkek entfernt. Karakol hat etwa 66.000 Einwohner und ist die administrative Hauptstadt der Issyk-Kul Region. Die Stadt ist kulturell durch verschiedene ethnische Gruppen wie Usbeken, Russen und natürlich Kirgisen geprägt. Sie bietet daher eine großartige Gelegenheit, andere Nationalitäten und Kulturen innerhalb eines kleinen Umkreises zu entdecken. Karakol ist eines der wichtigsten touristischen Reiseziele in Kirgisistan und dient auch als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, Bergsteigen, Radtouren und Skifahren.
Bild: russisch orthodoxe Kathedrale in Karakol
Der berühmte Tiermarkt
An frühen Sonntagvormittagen findet rund zwei Kilometer nördlich von Karakols Zentrum einer der größten Tiermärkte Kirgisistans statt. Einheimische kaufen und verkaufen Pferde und Schafe und bieten schöne Lederwaren zum Kauf an. Die Lage des Marktes inmitten von halb verfallenen Getreidemühlen mag unscheinbar erscheinen, aber an klaren Tagen ist die Kulisse der weiß getünchten Berge von hier aus markanter als vom Stadtzentrum aus. Zu Fuß erreichen Urlauber den Basar vom Stadtzentrum aus nach etwa 25 Gehminuten.
Das Prjewalski Museum
Dieses Museum sollte man bei einem Besuch der Stadt Karakol nicht auslassen. Nikolay Przhevalsky war einer der ersten russischen Geografen, die detaillierte Studien über die Geografie, Flora und Fauna der zentralasiatischen Länder begannen. Ab 1870 arrangierte er vier große Expeditionen in die Mongolei, China und Tibet. Während seiner Expeditionen enthüllte er die genaue Richtung der Gebirgszüge und Grenzen der Tibetberge. Er beschrieb Natur, Klima, Flora und Fauna in den von ihm untersuchten Gebieten und entdeckte über 200 Pflanzenarten. Przewalski sammelte auch eine enorme zoologische Sammlung, die mehrere Tausend Arten von Pflanzen, Tieren, Vögeln, Fischen und Insekten umfasste. Im Jahr 1888 starb er am Vorabend seiner fünften Expedition nach Zentralasien an Typhus. Das Gedenkmuseum wurde im Jahr 1957 in Karakol eröffnet. Touristen können hier Notizen, Forschungsberichte, selbst gezeichnete Karten und persönliche Gegenstände des berühmten Geologen bestaunen.