Benin - Studienreisen und Rundreisen
Sehenswürdigkeiten in Benin
Ouidah
Die Stadt Ouidah hat etwa 80.000 Einwohner und befindet sich am Nordufer einer Lagune in der westafrikanischen Republik Benin. Als einzige Hafenstadt der Republik Benins war Ouidah eine aktive Handelsstadt und das Zentrum des Sklavenhandels in der Region. Während des 17., 18. und 19. Jahrhunderts wurden fast 1.000.000 Personen auf Schiffen vom Strand in Ouidah über den Atlantik transportiert. Als die europäischen Regierungen begannen, den Sklavenhandel als brutal und ungerechtfertigt zu verurteilen, war der Handel mit Sklaven über den Atlantik beendet. Später begann eine Rückführung von vielen der Nachkommen der Sklaven, die in die Neue Welt exportiert worden waren nach Ouidah in Benin. Die meisten von ihnen waren die dritte Generation versklavter Menschen, die nun in Brasilien lebten. Als sie nach Benin und besonders nach Ouidah zurückkehrten, brachten sie viele ihrer Bräuche und Traditionen mit. Bis heute sieht man viele Beispiele der afro-brasilianischen Architektur in Ouidah aus dieser Zeit.
Die Stadt bietet Besuchern vor allem kulturgeschichtlich viele interessante Orte und Sehenswürdigkeiten. Zu den wichtigsten Attraktionen zählen die sogenannte Sklavenroute, die vom damaligen Sklavenmarkt zum Strand bis zur Pforte ohne Wiederkehr führt, der Python Tempel und das historische Museum. Auf der Sklavenroute finden sich zahlreiche Statuen und Gedenkorte zum Sklavenhandel. Diese Gedenkstellen, sowie die Pforte ohne Wiederkehr sind im Jahre 1992 mit finanzieller Unterstützung der UNESCO wieder instandgesetzt worden.
Am Strand von Ouidah findet jedes Jahr am 10. Januar ein großes Voodoo Fest statt, bei dem der Voodoo König mehrere Zeremonien vollzieht. Inzwischen ist dieser Tag auch zum Nationalfeiertag erklärt worden.
Abomey
Zentrum des Sklavenhandels: Der Palast von Abomey
Wer vom Königspalast Abomey Glanz, Glamour und die barocken Schnörkel vom Potsdamer Sanssouci oder gar vom Pariser Versailles erwartet, der wird in Benin, das bis 1975 als Dahomey auf den Landkarten zu finden war, vermutlich enttäuscht. Und doch geht von diesem Ort im Süden des westafrikanischen Landes, im Départements Zou, ein ganz besonderes Flair aus. Denn dies war zwischen 1645 und 1889 eine Stätte der Macht, ein heiliger Bereich, wo der Geist des Königs alles beherrschte. Heute sind von den ursprünglich vierzehn Palast-Hütten von Abomey zwei noch recht gut erhalten.
Ein Zentrum des Sklavenhandels
Der königliche Palast von Abomey war so etwas wie das westafrikanische Zentrum des Sklavenhandels. Diese bedauernswerten Menschen, die auf dem Markt als billige Arbeitskräfte verschachert wurden, stammten fast ausnahmslos aus den benachbarten Völkern. Der Herrscher von Dahomey betrachteten sie nach Überfällen als Kriegsgefangene und machte sie zu Sklaven. Darin begründete sich der Wohlstand eines umstrittenen Königreichs. In regelmäßigen Abständen ankerten die Sklavenschiffe aus Amerika vor der Küste Dahomeys.
Waffenkammern und Tempel
Aus dem Erlös des Sklavenhandels bauten sich die Könige von Abomey ihre Residenz. Sie hatte mit fast vierhunderttausend Quadratmetern riesige Ausmaße mit Gemächern für die bis zu vierzig Frauen des Herrschers, mit umfangreichen Waffenkammern und Tempeln. Die Rituale waren im königlichen Palast nichts für Zartbesaitete, denn der Tod eines Regenten bedeutete auch den Tod seiner Lebensgefährtinnen. Sie wurden lebendig mit dem König begraben.
Das "Tor ohne Wiederkehr"
Eine sechs Meter hohe Mauer umschließt das heutige UNESCO Weltkulturerbe. Einige Reliefs haben an den schlichten Wänden der Hütten die Jahrhunderte überdauert. Zu sehen sind Symbole mit Vögeln, Fischen und Trommeln. Andere belegen die ersten Kontakte des afrikanischen Königshauses mit den europäischen Sklavenhändlern. Im sogenannten Thronhaus befinden sich insgesamt sieben Königssitze. Einer von ihnen ruht auf Totenschädeln. Vom Handel mit den Sklaven zeugt noch heute in der Hafenstadt Quidah das "Tor ohne Wiederkehr".
Pendjari Nationalpark
Der Pendjari Nationalpark liegt im Nordwesten des afrikanischen Staates Benin und erhielt 1954 seinen Status als Schutzgebiet. Er umfasst mehr als 2750 Quadratkilometer – eine Fläche größer als das Saarland – und ist gleichzeitig Teil eines dreimal so großen Biosphärenreservats.
Lage & Geographie
Der Nationalpark befindet sich an der Grenze zu Burkina Faso, auf dessen Hoheitsgebiet er in den Nationalpark Arly übergeht. Östlich befindet sich der noch größere Nationalpark W, der Areale in drei Ländern umfasst. Reisen können so geplant werden, dass beide Ziele besichtigt werden können.
In dem weitläufigen Gelände finden sich sehr verschiedene Vegetationsgebiete, zu denen die Ausläufer der Atakora-Gebirgskette gehören.
Pflanzen & Tierwelt
Pendjari beeindruckt durch eine Vielfalt an Tierarten, die im übrigen Westafrika nur noch selten anzutreffen sind und hier ein Rückzugsgebiet finden. Zu ihnen zählen verschiedene Antilopenarten wie Kuhantilopen, Affen wie der Grüne Pavian und die Husarenmeerkatze, aber auch Büffel, Warzenschweine, Flusspferde und Elefanten. In geringer Zahl finden sich sogar die seltenen westafrikanischen Löwen und einige Geparde in dem Gebiet. Weiterhin lassen sich die Afrikanische Zibetkatze, Leoparden, Schakale und Fleckenhyänen beobachten.
Neben den unterschiedlichen Säugetierarten beherbergt der Park auch eine große Zahl verschiedener Fischspezies und einige Reptilien, unter anderem Krokodile, Warane, Schlangenarten wie etwa Pythons sowie die wasserlebenden Weichschildkröten.
Die Flora des Pendjari Nationalparks hängt von der jeweiligen Höhenlage ab. So finden sich neben den flachen, sumpfigen Gebieten, den Flussufern und teilweise temporären Seen, auch Savannen und dichte Laubwälder. Das Klima ist von der trockenen Zeit zwischen Dezember und Mai und der darauffolgenden Regenzeit mit bis zu 1000mm Niederschlag geprägt.
Aktivitäten
Aufgrund der Vielfalt der Landschaften und der sonst in Westafrika seltenen Säugetierarten ist der Nationalpark ein beliebtes Ziel für Fotosafaris und Studienreisen. In den angrenzenden Gebieten besteht zudem die Möglichkeit des Jagdtourismus. Wer über keinen eigenen Geländewagen verfügt, hat die Möglichkeit, sich ein entsprechendes Fahrzeug samt Fahrer vor Ort zu mieten. Es gibt mehrere Unterkünfte innerhalb der Grenzen des Parks, auch Camping ist an einigen Stellen gestattet.