Äthiopien - Studienreisen und Rundreisen
Sehenswürdigkeiten in Äthiopien
Sämen Nationalpark
Die Lage und Natur des Sämen-Nationalparks
Im Jahr 1978 wurde der Sämen-Nationalpark zum UNESCO-Weltnaturerbe. Seit 1996 gehört er jedoch zur Roten Liste des Gefährdeten Welterbes, da die Anzahl des Äthiopischen Steinbocks stets weiter zurückgeht und sich des Weiteren beständig mehr Menschen im Park niederlassen.
Der Sämen-Nationalpark umfasst 179 km² und liegt im nördlichen Äthiopien. Bekannt machte ihn besonders seine beeindruckende Berglandschaft. Hier gibt es zerklüftete Berggipfel, tiefe Täler und zahlreiche Steilhänge. Die Landschaft umfasst Höhen von 1900 bis 4500 Metern ü. M. Der höchste Berg des Parks ist der Ras Daschän (4533 m), er ist der höchste Berg des Landes und gleichzeitig des siebthöchste des Kontinents Afrika.
Tierwelt im Sämen-Nationalpark
Gegründet wurde der Park 1959 vor allem um diverse endemische sowie gefährdete Tierarten zu schützen. Zu ihnen zählen z.B. der Erzrabe, der Äthiopische Steinbock und Schakal sowie die Pavianart Dschelada. Daneben leben im Sämen-Park u.a. Leoparden, Buschböcke, Klippspringer, Hyänen oder Bartgeier, Falken sowie Bussarde. Insgesamt leben im Park 20 Arten von Großsäugern sowie 130 Vogelarten. Diese Vielfalt verdankt der Nationalpark den großen Höhenunterschieden, der topografisch vielfältigen Landschaft sowie den Klimaunterschieden.
Wandern
Für Wanderer eröffnet sich eine atemberaubende Berglandschaft, so dass die Trekking-Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Etwa ein Dutzend Viertausender sind zu entdecken. Zwischen hundert Meter tiefen Wasserfällen und abfallenden Schluchten geht es vorbei an beheimateten Vögeln und Landtieren. Die Simien Mountains überraschen mit einer erstaunlich grünen Landschaft. Besonders zwischen September und Oktober lohnt sich eine Reise hierher, da die Hochebenen während dieser Zeit in sattem Grün gespeist sind.
Felsenkirchen von Lalibela
Was für Ägypten die Pyramiden sind, sind für Äthiopien die geheimnisvollen, unterirdischen aus Tuffstein modellierten Felsenkirchen. Am Fuß des Mount Abune Youssef auf 2600 Metern Höhe in der Nähe des Dorfes Lalibela liegt ein Kulturdenkmal aus dem 13. Jahrhundert.
„Neues Jerusalem“ seit 1979 Weltkulturerbe
Lalibelas Felskirchen wurden zur Blütezeit des orthodoxen christlichen Glaubens in Äthiopien von König Lalibela in Auftrag gegeben. Die einzelnen Kirchen unterschieden sich nach Größe, Forma und Ausstattung. Sorgfältig geplant wurden Sie von oben nach unten aus dem Tuffstein gehauen und modelliert. Sie stellen die größten von Menschen geschnitzten monolithischen Strukturen der Welt dar. Die größte der Kirchen ist über zehn Meter hoch. Alle wurden mit großer Präzision aus dem Gestein herausgearbeitet.
Der Legende nach sollen die Kirchen in einer Bauzeit von nur 23 Tagen mit der Unterstützung von Engeln gebaut worden sein. Tatsächlich gehen Wissenschaftler inzwischen von einer Bauzeit von 120 Jahren aus. Schriftliche Überlieferungen gibt es nur wenig.
Eine besondere Atmosphäre erleben Besucher dadurch, dass die Kirchen auch heute noch ursprünglich genutzt werden. Sie waren seit je her Pilgerstätten für orthodoxe Gläubige.
Gondar
Die alte Kaiserstadt
Gondar (auch "Gonder") ist eine Großstadt mit rund 220.000 Einwohnern im Nordwesten Äthiopiens (Region Amhara). Sie liegt auf 2.133 m Höhe, daher sind die Temperaturen hier das ganze Jahr über angenehm. Das wird alle Touristen freuen, die eine Studienreise durch Äthiopien unternehmen. Ohne einen Aufenthalt in Gondar wäre eine Reise nach Äthiopien ohnehin nicht vollständig! Denn Gondar ist als ehemalige Hauptstadt des alten Kaiserreichs Äthiopien eine der Kulturmetropolen des Landes.
Kaiser Fasilides und sein Palast
Bild: Fasil Ghebbi
Nach der Legende suchte Kaiser Fasilides, der das Land von 1632 bis 1667 regierte, einen Platz für eine neue Hauptstadt. Er folgte einem Büffel zu einer Wasserstelle, wo er einen Eremiten traf, der ihm riet, hier seine Stadt zu gründen. Soweit die Gründungslegende von Gondar. Die neu gegründete Stadt diente von 1636 bis 1855 als Hauptstadt Äthiopiens. Fasilides ließ sich eine große Palastanlage errichten. Diese wurde unter dem Namen "Fasil Ghebbi" 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und gilt heute als größte Touristenattraktion von Gondar. Die Palastanlage erstreckt sich unmittelbar nördlich des Marktplatzes von Gondar und ist von einer Mauer mit zwölf Toren umgeben. Die Tore tragen interessante Namen wie "Tor der Richter" oder "Tor der Musiker". Besucher bewundern die massiven Mauern und Türme der Gebäude. Außer dem Palast des Fasilides gehören noch der "Palast der Königin Mentewab", das Kanzleigebäude des Yohannes I. (Kaiser von 1667 - 1682) und der "Palast des Iyasou" (Joshua I., Kaiser von 1682 - 1706) zum Gebäudeensemble. Die genannten Kaiser waren äthiopisch-orthodoxe Christen und ließen auf dem Palastareal auch Kirchen erbauen: Die Kirchen "Ginjabet Mariyam" und "Asasame Qaddus Mikael" sind ebenfalls sehenswert. Im Januar, wenn die Einwohner von Gondar das Erscheinungsfest feiern, finden rund um die Kirchen große Prozessionen statt.
Die Kirche "Debre Berhan Selassie"
Diese Kirche gehört zu den schönsten Gotteshäusern in Gondar! Sie wurde im 17. Jahrhundert unter Kaiser Iyasou erbaut und steht mitten in einem Park. Eine Freitreppe führt zum Haupteingang (der Besucher fühlt sich ein wenig an einen griechischen Tempel erinnert, wenn er die Säulen an der Frontseite betrachtet). Im Inneren der Kirche sind wunderschöne Wandbilder zu bewundern, die biblische Szenen darstellen. Auch die Decke ist bemalt: mit unzähligen Engeln!
Simien Mountains
Äthiopiens grüne Berge: die Simien Mountains
Die Simien Mountains sind ein Gebirge im äußersten Norden Äthiopiens. Das interessanteste Gebiet ist der 179 Quadratkilometer großen Simien National Park (zu deutsch oft Sämen Nationalpark), der eine der schönsten Landschaften Afrikas und ein äußerst interessantes Ziel für Wanderreisen ist. Ein Teil des Gebirges steht außerdem auf der Liste der Welterbe-Stätten der UNESCO.
Spektakuläre Bergwelt in Äthiopien
Die Simien Mountains sind vor rund 75 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten entstanden. Das Landschaftsbild prägen die typischen Hochplateaus, die von tiefen Tälern voneinander getrennt sind, hinzu kommen Vulkankegel und hoch aufragende Felsnadeln. Der höchste Gipfel des Gebirges ist der 4533 Meter hohe Ras Daschän, gleichzeitig der höchste Berg Äthiopiens. Insgesamt gibt es mehr als ein Dutzend Viertausender in der Region. Die Simien Mountains sind das Haupteinzugsgebiet des Mayshasha-Flusses. Obwohl das Gebiet an sich fruchtbar ist, ist die Landschaft durch jahrzehntelange Überweidung recht karg, die Plateaus sind meistens baumlose Graslandschaften. An den steilen Hängen und in den Schluchten gedeihen dagegen noch üppige Wälder.
Klima
Mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 1550 Millimetern sind die Simien Mountains eines der regenreichsten Gebiete Afrikas. Der größte Teil der Niederschläge fällt in den beiden Regenzeiten in den Monaten Februar bis März sowie Juli bis September. Durch die Höhenlage kann es in den Bergen recht kalt werden: Die Höchsttemperatur liegt bei nur 11 bis 18 Grad, nachts ist Frost nicht selten, auf den allerhöchsten Gipfeln fällt gelegentlich auch Schnee.
Artenreiche Tierwelt
In den Simien Mountains kommen zahlreiche seltene Tierarten vor. Einige von ihnen sind endemisch, etwa der äthiopische Steinbock oder der Äthiopische Wolf. Auch einige Leoparden kommen auf dem Gebiet des Nationalparks vor. Die bekannteste Tierart in den Simien Mountains - und so etwas wie ein natürliches Wahrzeichen dieser einzigartigen Region - ist aber der Dschelada, auch als Blutbrustpavian bekannt. Es ist die einzige heute lebende Primatenart, die sich fast ausschließlich von Gras ernährt. Diese Tiere leben hier in großen Herden und lassen sich auf den grasigen Plateaus gut beobachten.
Bild: Affe Simien Mountains Äthiopien
Kulturelle Sehenswürdigkeiten
Die Simien Mountains werden vor allem wegen ihrer atemberaubenden Landschaft und der einzigartigen Tierwelt besucht. Aber auch kulturell hat die Gegend einige Sehenswürdigkeiten zu bieten: In der am Fuß des Gebirges gelegenen Stadt Gondar gibt es jahrhundertealte kaiserliche Paläste und Burgen. Von dort aus werden auch geführte Tagesausflüge und mehrtägige Wanderungen in die Simien Mountains angeboten.