Chiwa / Usbekistan: Weltkulturerbe der UNESCO
Bild: Stadtansicht
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Chiwa:
- die Paläste Tasch Hauli und Kunja Ark
- das Kalta-Minor-Minarett
- das Said-Ala-ad-Din-Mausoleum
- das Pachlawan-Machmud-Museum
Das Kalta-Minor-Minarett ist 28 Meter hoch
Bild: Kalta Minor Minarett
Itschan Kala, die Altstadt von Chiwa, umfasst nur eine Fläche von rund 400 mal 720 Metern. Sie kann durch die vier Stadttore der Stadtmauer betreten werden. Vom Nord Tor aus besteht zudem die Möglichkeit, auf die Stadtmauer hinaufzusteigen, und sich von hier einen ersten Überblick zu verschaffen. Am West Tor, dem Haupteingang zur historischen Altstadt, können sich Touristen ein Eintrittsticket kaufen, das für alle Sehenswürdigkeiten gilt und zwei Tage gültig ist. Gleich nach dem Passieren des Tors steht man vor dem Kalta-Minor-Minarett, dessen 28 Meter hohen Turm türkisgrüne Fliesen schmücken. Gleich daneben liegt die Amin-Khan-Medrese. Die einstige islamische Hochschule beherbergt heue ein Hotel.
Die Khane von Chiwa wohnten im Kunja Ark
Die Fundamente der Zitadelle Kunja Ark reichen bis ins fünfte Jahrhundert zurück. Die Mauern des heutigen Baudenkmals stammen allerdings aus der Zeit von 1686 bis 1688, als Arang Khan in Chiwa herrschte. Bis in die 1830er Jahre diente der Kunja Ark als Wohnsitz und Residenz der Khane von Chiwa. Danach zogen die Herrscher in den neu gebauten Tasch-Hauli-Palast um. Zur Zitadelle Kunja Ark gehörten neben dem Palast, eine Sommer- und eine Wintermoschee, ein Pulverturm, eine Münzanstalt, eine Waffenkammer, ein Harem und die Verwaltung. Nur einige dieser Bauwerke haben die Zeiten überdauert.
Eine der Hauptattraktionen des Kunja Ark ist der Thronsaal
Über den großen Innenhof der Anlage gelangt man Thronsaal, der von einer einseitig, offenen Halle, die nach Norden gerichtet ist, geprägt wird. Die Wände des sogenannten Iwan sind mit Majolikafliesen geschmückt. Sie zieren weißblaue, verschlungene Pflanzenabbildungen und in großem Format. Ebenso beachtenswert ist die Decke und die Holzsäulen des Iwan. Hinter dem Iwan ist eine Nachbildung des Thrones aufgestellt. Der echte Thron wurde im 19. Jahrhundert von den Russen geraubt und soll sich heute in der Eremitage befinden. Vom Wachturm aus haben Besucher eine ausgezeichnete Aussicht über Chiwa. Am schönsten ist sie am Nachmittag.
Pachlawan Machmud ist der Schutzheilige von Chiwa
Die Mohammed-Rahim-Khan-Medrese steht gegenüber der Kunja Ark Zitadelle. In der einstigen Moschee und in einem der Unterrichtsräume ist heute ein Geschichtsmuseum untergebracht. Ausgestellt sind hier vor allem Waffen, Geschirr und Alltagsgegenstände aus dem 19. Jahrhundert ausgestellt. Manchmal finden im Innenhof für Touristengruppen Vorführungen im Seiltanz statt. Zu den ältesten Gebäuden von Chiwa zählt das Said-Ala-ad-Din-Mausoleum. Den Grabstein schmücken wunderbar bearbeitete Majolikafliesen, auf denen weiße Blätter und Ranken auf dunklem Grund dargestellt sind. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Chiwa zählt das Pachlawan-Machmud-Mausoleum. Es handelt sich dabei um das prächtig ausgeschmückte Grabmal von Pachlawan Machmud, des Schutzheiligen von Chiwa, der von 1247 bis 1326 lebte.
Der Tasch-Hauli-Palast vermittelt ein gutes Bild vom Leben der Khane
Der Tasch-Hauli-Palast, ein weiterer Touristenmagnet in Chiwa, besteht aus dem Harem, dem Repräsentationshof, dem Gerichtshof und den Wohnräumen der Herrscherfamilie. Die Khane wohnten bis in die 1880er Jahre hier. Da der Palast sehr gut erhalten ist, können sich die Besucher ein sehr klares Bild vom Alltagsleben der Khane und ihrer Dienerschaft machen. Der ganze nördliche Teil des Palastes war dem Harem vorbehalten. Eines der Gemächer des Harems ist im Stil der Zeit restauriert worden und vermittelt einen ausgezeichneten Eindruck von den damaligen Lebensumständen. Im Süden davon befinden sich ein Iwan mit Innenhof, Wirtschaftsräume und Säle, die der Repräsentation dienten. Innenhöfe dienten als Fest-, Empfangs- oder Gerichtssaal.