Breslau - das Venedig von Polen
Die reichlich 290 Quadratkilometer große Stadt Breslau im Südwesten des Landes ist nach Warschau, Krakau und Lodz die viertgrößte Stadt in Polen. In den fünf Stadtbezirken leben 635.000 Einwohner. Das Besondere an der Großstadt in Niederschlesien ist ihre Lage an vier Nebenflüssen der Oder, und zwar an Olawa, Sleza, Widawa und Bystrzyca. Das Stadtgebiet ist auf insgesamt ein Dutzend Inseln verteilt, durch die diese Flüsse hindurchfließen. Mehrere hundert Stege und Brücken sind in ganz Breslau verteilt. Das ist der Grund dafür, dass die Stadt unter den Touristen gerne als „Venedig von Polen“ bezeichnet wird. Breslau ist als kreisfreie Stadt gleichzeitig die Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien sowie der historischen Region Schlesien. Sowohl für touristische Reisen als auch für Studienreisen ist Breslau in der heutigen Zeit ein ebenso gefragtes wie interessantes Ziel.
Altstadt, Breslauer Ring, Kirchen und Museen
Bild: Dom
Einmal abgesehen davon, dass Breslau von der Europäischen Union zur 2016er Kulturhauptstadt Europas ernannt worden ist, gibt es hier seit jeher viel zu sehen, zu lernen und zu besichtigen. Bereits im 6. Jahrhundert nach Christi Geburt wurde auf der heutigen Dominsel eine Burganlage gebaut. Die Region Schlesien mit dem heutigen Breslau war seit jeher ein vielumkämpftes und bei Herrschern gefragtes Gebiet. Unter böhmischer oder ungarischer Herrschaft wurden hier buchstäblich viele Schlachten geschlagen. Ein Wahrzeichen der Stadt ist der Breslauer Dom als Kathedrale St. Johannes des Täufers mit den zwei 98 Meter hohen Türmen. Die Dom- und die Sandinsel werden über die Dombrücke miteinander verbunden, und die Sandinsel mit der Breslauer Altstadt über die Sandbrücke.
Bild: Breslau Sandinsel
Die Dombrücke aus den 1890er Jahren ist mit mehr als 50 Metern eine der stadtweit längeren Brücken. Breslau und seine Sehenswürdigkeiten zu erkunden ist ohne ein mehrstündiges Laufen durch die Stadtbezirke Altstadt und Innenstadt so gut wie gar nicht möglich. Das Nationalmuseum für bildende Kunst zu besuchen ist geradezu ein Muss. Ebenfalls auf der Dominsel liegt der Botanische Garten der Universität Breslau als ein Naherholungsziel für die Einheimischen. In der Altstadt fühlen sich Touristen und Studienreisende buchstäblich wohl. Die Infrastruktur mit Hotellerie sowie Gastronomie ist geradezu einmalig, ebenso wie Atmosphäre nebst Ambiente zu jeder Tages- und Jahreszeit.
Straßenbahnen und Busse für den öffentlichen Personenverkehr
Der Tourist kann, er muss aber keineswegs einen Mietwagen benutzen, um auf kurzem Wege zu allen Sehenswürdigkeiten in der Stadt zu gelangen. Acht Dutzend Straßenbahn- und Buslinien verbinden bei einer engen Taktung rund um die Uhr alle Stadtbezirke miteinander. Der Breslauer Hauptbahnhof ist direkt an Städte wie Warschau, Posen und Lodz, Dresden, Prag oder auch Kiew angebunden. Und mit dem Flugzeug endet die Anreise auf dem Nikolaus-Kopernikus-Flughafen Breslau, etwa 10 Kilometer von der Altstadt entfernt.
Die Europäische Union hat sich nicht umsonst für Breslau als Kulturhauptstadt entschieden. Die Stadt bietet für jedes Interessensgebiet viel Sehens- und Erlebenswertes. So wird der 2016er Europäische Filmpreis von der EFA, der Europäischen Filmakademie, im Dezember hier in Breslau verliehen. Die Veranstaltung gilt als „Europäischer Oscar“ und ist sicherlich das i-Tüpfelchen für Breslau als einer wirklichen Europametropole.
Bild: Zwerge in Breslau