Plastik Müll im Meer
Nützliche Kunststoffe
Wir trinken aus Plastikflaschen, sitzen auf Plastikstühlen, und verpacken fast alles darin. Die Liste von Plastik in unserem Alltag erscheint schier unendlich. Seit dem letzten Jahrhundert hat sich ihr Einsatzbereich stetig erweitert. Kunststoffe kommen als leichte Verpackungen, in Dämmstoffen, in Autos, in Flugzeugen, bei vielen Haushaltsgeräten, einfach fast überall in unserem Leben vor. Inzwischen haben wir sogar Mikroplastik in Zahnpasta oder Peeling.
Zusatzstoffe, die bei der Produktion beigemischt werden, um die gewünschte Funktionalität zu erreichen, sind für den Verbraucher kaum noch nachvollziehbar.
Wieso landet der Plastik Müll im Meer?
Flüsse transportieren den Plastikmüll an die Strände, von dort wird der Müll von den Wellen erfasst und treibt mit den Strömungen ins offene Meer. Forscher haben laut einem Spiegel Artikel in der Donau stellenweise mehr Plastik Partikel als Fischlarven nachgewiesen. Die Mikroplastik Teilchen aus Kosmetik Produkten landen direkt im Abwasser.
Ein Teil des Mülls im Meer wird von strandnahen Müllkippen hinein geweht. An der deutschen Ostsee ist der Tourismus eine der Hauptquellen. Viele Urlauber lassen ihren Abfall achtlos am Strand liegen und von dort wird er ins Meer gespült.
Ein Teil des Mülls stammt von Schiffen, die ihren Abfall ungereinigt im Meer verklappen.
Der nicht entsorgte Kunststoff richtet in der Umwelt Schäden an, die letztlich auf uns Menschen zurück schlagen.
Welche Gefahren bringt das?
Auf jedem km² unserer Meere schwimmen zehntausende Teile Plastikmüll. 270.000 Tonnen treiben auf den Weltmeeren. Dies ist jedoch nur eine zweifelsfrei festgestellte Zahl. Andre Studien sprechen von einer wesentlich größeren Menge. Bis zur völligen Zersetzung des Plastiks können 350 bis 400 Jahre vergehen. Die Mikropartikel, die bei der Zersetzung entstehen, sind eine große Gefahr. Sie sind inzwischen sogar schon in Eisbohrkernen in der Arktis zu finden.
Seevögel verenden an Handyteilen und Fische verwechseln winzige Plastik Teilchen mit Plankton. Weichmacher und Flammschutz lagern sich im Fettgewebe ab und werden nur schwer abgebaut. Über die Fische kommen die enthaltenen Giftstoffe auch in die Menschliche Nahrungskette.
Unter endokriner Disruption versteht man die Veränderungen der Hormonrezeptoren durch Umweltgifte. Chemische Ursachen für Hormonschäden sind vielfältiger und komplizierter als bisher angenommen und noch nicht hinreichend erforscht, um uns alle davor zu schützen.
Die hormonelle Wirkung von Bishenol A ist seit Jahren bekannt, die Gefahren, die letztendlich für Menschen davon ausgehen, werden noch erforscht.
Was tun gegen Plastikmüll?
Die EU will den Verbrauch von Plastiktüten beschränken. Bis 2025 soll jeder Europäer nur noch 40 Beutel verbrauchen. Dies soll mit Steuern und Gebühren auf die Tüten erreicht werden.
Es gibt Unternehmen, die versuchen den Abfall aus den Weltmeeren zu fischen, um ihn gereinigt und sortiert als Rohstoffquelle zu nutzen.
Fishing for litter: Fischer entsorgen den Müll, der ohnehin im Netz landet in eigens dafür aufgestellten Containern, die in den Häfen aufgestellt sind. Die Initiative ist seit einigen Jahren in mehreren europäischen Staaten verbreitet.
Auch die Entwicklung neuartiger Kunststoffe, die sich im Meerwasser schneller zersetzen, wird diskutiert.
Doch bis heute sind solche Projekte nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Plastik Müll bleibt eine Herkules Aufgabe: Aufräumen ist gut, aber vorsorgen bzw. verhindern ist besser. Deswegen ist das Beste, was wir alle tun können:
Selbst aktiv werden
- Keinen Müll achtlos wegwerfen: entweder in den Mülleimer oder mitnehmen
- Wenn möglich plastikfreie Verpackungen nutzen
- Mehrwegflaschen
- Eigene Tragetaschen für den Einkauf verwenden
- Auch mal die Ernährungsgewohnheiten überdenken: Fast Food und To Go produzieren Müll